Bianca Großmann

Bianca Großmann, Vetschau

  • Sängerin, Gitarristin bei "Interface"
  • Lehramtsstudentin

„Musik ist mein Leben!“. Diesen Satz mag man wohl schon öfter im Zusammenhang mit Musiker-Interviews gehört haben, aber aus dem Mund von Bianca Großmann klingt das irgendwie anders. Auch mit ihrer Bemerkung „Die Schule lief nebenbei“ werden Lehrer oder auch Eltern die Augenbrauen hochziehen und sicher eine andere Vorstellung, besonders hinsichtlich der Vorbildwirkung und Prioritätensetzung, haben. Bei Bianca heißt „nebenbei“ aber soviel wie „parallel“.
„Schulische Aufgaben habe ich oft erst nach der Bandprobe, dem Musikschulunterricht oder nach Auftritten erledigen können. Unter diesen Umständen kann sich das Ergebnis sehen lassen, denn das Abitur beendete ich mit ‚sehr gut’“ Bianca Großmann ist Stolz auf ihr bisher Erreichtes.
Seit 2006 absolviert sie an der Universität Potsdam ein Lehramtsstudium. Natürlich ist ihr Hauptfach Musik, hinzu kommt ein Zweitfach, die Geographie. „Das wöchentliche Pendeln zwischen meiner Heimatstadt Vetschau und Potsdam kostet zwar einiges an Zeit, dies nehme ich aber gern in Kauf. Zudem wohnt ja auch mein Vati, der mich und meine Schwester allein aufzog, in Vetschau. Er war es auch, der uns auf den musikalischen Weg brachte und maßgeblich half, alles unter einen Hut zu bekommen.“
Der Wunsch Lehrerin zu werden, wurde in Bianca schon frühzeitig geweckt. So denkt sie noch heute gern an ihre Schulzeit zurück. „Frau Renate Thiel begleitete uns während der gesamten Grundschulzeit als Klassenlehrerin. Sie formte und förderte uns und war immer für uns da – ein Vorbild für meine zukünftige Lehrertätigkeit! Dabei sind mir die zu erwartenden Schwierigkeiten, nicht zuletzt aufgrund der heutigen Bildungspolitik, durchaus bewusst.“ Aber bis zu ihrem Einsatz ist ja auch noch ein wenig Zeit…
Während dessen geht es in ihrer zweiten Profession als Musikerin kontinuierlich voran. „Es macht mir Spaß auf der Bühne zu stehen und das Publikum zu begeistern, ganz besonders, wenn man mit sympathischen Kollegen zusammenarbeitet wie derzeit in der Band ‚Interface’. Kürzlich wurde ich bei einem Auftritt in Vetschau von Jürgen Drews angesprochen, der ‚ziemlich beachtlich’ fand, wie und was ich da so mache.“
Grund auf ihre bisherigen musikalischen Leistungen stolz zu sein, hat Bianca allemal. So stand sie noch ganz jung und zusammen mit ihrer Schwester Sylvia bei „Two for you“ für einige Auftritte mit „Purple Schulz“ („Verliebte Jungs“) auf der Bühne.
Das kam aber alles nicht von ungefähr. Schon im Kindergarten erhielt sie musikalische Früherziehung, woran sich der Unterricht in der Musikschule mit Blockflöte, Querflöte, Konzertgitarre, Musiktheorie später E-Gitarre, Klavier und Gesang anschloss. Dieser Umfang war zeitlich und finanziell wohl alles andere als ein Normalfall. „Wir hatten es da vielfach auch nicht leicht, zumal mein Vati darauf bestand, dass wir auf eigenen und auf qualitativ hochwertigen Instrumenten musizieren lernen sollten.“
So viele Mühen blieben nicht ohne Folgen. Bianca war Gründungsmitglied des Querflöten-ensembles „Lavender’s blue“, wurde in den „Musikverein Vetschau“ unter der Leitung von Peter Ettelt aufgenommen und forcierte nebenher die Entwicklung des schwesterlichen Duos zur „Two for you- Band“. Mit dieser Mädchenband gab es viele erfolgreiche Auftritte in der Region bis hin zur Teilnahme am MTV-Schooljam-Wettbewerb im Berliner Knaack-Klub 2004. In der Lübbenauer Unplugged- Coverband „Cutaway“ konnte sie auch ihre musikalische Aufgeschlossenheit und Vielfalt zeigen.
Offensichtlich liegt Bianca aber die rockige Stilrichtung. Wenn Interface spielt, ist es eine Augenweide, der zierlichen Sängerin beim „Performen“ wie das heute heißt, zuzusehen. Wenn die Bühne groß genug ist, wirbelt sie mit ihrer E-Gitarre schon mal ganz locker drüber. „Bianca ist ein sehr engagiertes Bandmitglied und ob ihres enormen Ehrgeizes dürfte wohl in Zukunft noch Vieles von ihr zu erwarten sein.“ Bandchef Knut Petrick lobt seine Sängerin und scheint mit ihr noch viel vorzuhaben.

Peter Becker, August 2009

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